Die mit den Ramas befreundete Familie Emini, ebenfalls aus der Windprechtstraße ist akut von der Abschiebung bedroht. Sie sind seit fünf Jahren hier, gut integriert und eine herzliche Familie, deren Perspektiven durch eine Rückführung zerstört würden. Kurz vor Weihnachten sollten sie noch in das Lager in Manching verbracht werden. Jetzt leben sie in Angst.
Wir fordern den sofortigen Stopp der Rückführungsversuche von Familie Emini. Seit fünf Jahren sind sie da, bestens integriert, die Mutter macht die Qualifikation zur Tagesmutter und arbeitet bei uns mit. Der zweijährige Sohn kommt zu uns in die Gruppe. Die größeren Kinder besuchen seit über 4 Jahren die Schule. Der Vater ist schwer krank.
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Die-Angst-vor-dem-Abschiebelager-id36407817.html
Noch eine weiter Familie, die schon seit mehreren Jahren hier lebt und dessen Sohn eine konkrete Bleiberechtsperspektive hat, soll in das Lager nach Manching verbracht werden und anschließend abgeschoben werden.
Beiden Familien und der Familie Rama gilt unsere volle Solidarität!
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Samstag, 19. Dezember 2015
Hier Anerkennung vom Familienministerium, da Abschiebung vom Innenministerium
Kindergruppe in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge Windprechtstraße in Augsburg: Hier Anerkennung vom Familienministerium, da Absch...: Porträt der Großtagespflegestelle WeltWeitWindprecht in der Flüchtlingsunterkunft vom Bundesfamilienministerium http://www.fruehe-chancen....
Dienstag, 15. Dezember 2015
Verwaltungslogik sticht Menschlichkeit aus
Pressemitteilung vom 14. Dezember 2015
vom UnterstützerInnenkreis der Familie Rama
Verwaltungslogik sticht Menschlichkeit aus
"Ihr Antrag wird hiermit abgelehnt"
Die Ausländerbehörde der Friedensstadt Augsburg bleibt ihrer rigiden Linie treu und beweist, dass ihr die Logik der Verwaltung über das tragische Schicksal der Familie Rama (und anderer Menschen) geht.
Zunächst war die Familie, die schon seit über vier Jahren in Deutschland lebt in einer rechtlich umstrittenen Aktion abgeschoben worden, obwohl der Familie noch ein Termin auf der Behörde zugestanden wurde, an dem sie den Antrag auf Bleiberecht (§25a AufenthG) abgeben wollte. Ihr war vorher glaubhaft versichert worden, dass der Antrag nur persönlich abgegeben werden kann.
Dieser Antragsstellung kam die Ausländerbehörde mit der Abschiebung zuvor und macht deutlich, dass für sie Absprachen nichts mehr zählen.
Die Ausländerbehörde vereinbart jetzt Termine nur um sicherzustellen, dass die Menschen für die Abschiebungen vor Ort sind. Das ist eine gängige Praxis, die auch die Arbeit von freiwilligen und
professionellen HelferInnen deutlich erschwert. Deren Arbeit beruht auf Vertrauen, die solche Aktionen nachhaltig zerstören.
Im Fall der Familie Rama konnte bei einem Gespräch mit Ordnungsreferent Dirk Wurm und dem Leiter von der Ausländerbehörde Schneider erreicht werden, dass der Antrag als gestellt gilt und
geprüft wird. Das war reine Verzögerungstaktik, wie sich jetzt herausstellte. Die Behörde wollte den Antrag nie auf die Tatbestände prüfen, und schon gar nicht wohlwollend, sondern argumentiert auf
mehreren Seiten, dass der Antrag in Deutschland hätte gestellt werden müssen, weshalb eine weitere Prüfung nicht notwendig sei.
§25a AufenthG stellt eine Ausnahmeregelung dar, die den Schutz von Kindern und Heranwachsenden, die sich gut integrieren konnten, in den Vordergrund stellt. Integration ist nicht an Gesetzesparagraphen ablesbar. Allerdings waren die Vorraussetzungen für das Bleiberecht
erfüllt. Zwei der Kinder lebten mehr als vier Jahre ununterbrochen in Deutschland, besuchten erfolgreichen die Schule und machten einen Schulabschluss. Zahlreiche Stellungnahmen von Schulleitungen, LehrerInnen, Vereinen und Kirchengemeinden untermauern die gelungene
Integration.
Noch immer engagieren sich Freiwillige unermüdlich für die Familie. So reisten einige Freiwillige nach Serbien um dort tatkräftige Hilfe zu leisten. Die Spendenbereitschaft ist ebenfalls immer noch sehr hoch und macht der Familie Hoffnung, die Zeit bis zu ihrer Rückkehr überbrücken zu können.
Beide Male jedoch, bei der Terminvergabe am Tag der unangekündigten Abschiebung und beim jetzt gezeigten bürokratischen Unwillen Integrationsarbeit und soziales Engagement zu würdigen, spielt die Ausländerbehörde mit den Hoffnungen der Familie, ihres Freundeskreises und allen Engagierten, die zur Integration der Familie beigetragen haben.
Das kann nicht im Sinne einer Behörde sein, und schon gar nicht für eine Friedensstadt, die auf das Engagement von Ehrenamtlichen setzt und angewiesen ist.
vom UnterstützerInnenkreis der Familie Rama
Verwaltungslogik sticht Menschlichkeit aus
"Ihr Antrag wird hiermit abgelehnt"
Die Ausländerbehörde der Friedensstadt Augsburg bleibt ihrer rigiden Linie treu und beweist, dass ihr die Logik der Verwaltung über das tragische Schicksal der Familie Rama (und anderer Menschen) geht.
Zunächst war die Familie, die schon seit über vier Jahren in Deutschland lebt in einer rechtlich umstrittenen Aktion abgeschoben worden, obwohl der Familie noch ein Termin auf der Behörde zugestanden wurde, an dem sie den Antrag auf Bleiberecht (§25a AufenthG) abgeben wollte. Ihr war vorher glaubhaft versichert worden, dass der Antrag nur persönlich abgegeben werden kann.
Dieser Antragsstellung kam die Ausländerbehörde mit der Abschiebung zuvor und macht deutlich, dass für sie Absprachen nichts mehr zählen.
Die Ausländerbehörde vereinbart jetzt Termine nur um sicherzustellen, dass die Menschen für die Abschiebungen vor Ort sind. Das ist eine gängige Praxis, die auch die Arbeit von freiwilligen und
professionellen HelferInnen deutlich erschwert. Deren Arbeit beruht auf Vertrauen, die solche Aktionen nachhaltig zerstören.
Im Fall der Familie Rama konnte bei einem Gespräch mit Ordnungsreferent Dirk Wurm und dem Leiter von der Ausländerbehörde Schneider erreicht werden, dass der Antrag als gestellt gilt und
geprüft wird. Das war reine Verzögerungstaktik, wie sich jetzt herausstellte. Die Behörde wollte den Antrag nie auf die Tatbestände prüfen, und schon gar nicht wohlwollend, sondern argumentiert auf
mehreren Seiten, dass der Antrag in Deutschland hätte gestellt werden müssen, weshalb eine weitere Prüfung nicht notwendig sei.
§25a AufenthG stellt eine Ausnahmeregelung dar, die den Schutz von Kindern und Heranwachsenden, die sich gut integrieren konnten, in den Vordergrund stellt. Integration ist nicht an Gesetzesparagraphen ablesbar. Allerdings waren die Vorraussetzungen für das Bleiberecht
erfüllt. Zwei der Kinder lebten mehr als vier Jahre ununterbrochen in Deutschland, besuchten erfolgreichen die Schule und machten einen Schulabschluss. Zahlreiche Stellungnahmen von Schulleitungen, LehrerInnen, Vereinen und Kirchengemeinden untermauern die gelungene
Integration.
Noch immer engagieren sich Freiwillige unermüdlich für die Familie. So reisten einige Freiwillige nach Serbien um dort tatkräftige Hilfe zu leisten. Die Spendenbereitschaft ist ebenfalls immer noch sehr hoch und macht der Familie Hoffnung, die Zeit bis zu ihrer Rückkehr überbrücken zu können.
Beide Male jedoch, bei der Terminvergabe am Tag der unangekündigten Abschiebung und beim jetzt gezeigten bürokratischen Unwillen Integrationsarbeit und soziales Engagement zu würdigen, spielt die Ausländerbehörde mit den Hoffnungen der Familie, ihres Freundeskreises und allen Engagierten, die zur Integration der Familie beigetragen haben.
Das kann nicht im Sinne einer Behörde sein, und schon gar nicht für eine Friedensstadt, die auf das Engagement von Ehrenamtlichen setzt und angewiesen ist.
Freitag, 11. Dezember 2015
Ausländerbehörde schmettert Antrag auf Bleiberecht ab
Die Ausländerbehörde hat in einem 4-seitigem Bescheid den Antrag auf Bleiberecht für die beiden jugendlichen Kinder nach §25a AufenthG mit einer abenteuerlichen, bitter-süßen, rechtlich nicht haltbaren, emotionalen oder auf jeden Fall nicht mit einer wohlwollender Prüfung bedachten Begründung abgeliefert.
- näheres in Kürze -
- näheres in Kürze -
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Besuch bei der Familie in Subotica (19- 21.11.2015)
Um sich vor Ort ein Bild über die Situation der Familie zu machen und sie von Mensch zu Mensch zu unterstützen besuchte eine Person des Unterstützerkreises die Familie Rama für drei Tage in Serbien. Dankenswerterweise stellten zwei Frauen aus Deutschland, die momentan einen Freiwilligendienst in Subotica ableisten, ihre WG als Unterkunft für die drei Tage zur Verfügung. Ebenso helfen, beraten und unterstützen sie sowohl uns als auch die Familie Rama.
Nach meiner Ankunft in Serbien fuhr ich zur Familie Rama nach Hause um mir ein Bild der gefundenen Unterkunft und der Situation der Familie machen zu können.
Bei meiner Ankunft waren Dank der bisher eingegangenen Spenden die wichtigsten Möbel bereits vorhanden, allerdings waren noch nicht für alle Familienmitglieder Betten vorhanden, sondern die Kinder schliefen auf dünnen Matratzen auf dem Boden.
Schlafzimmer |
Ofen und Heizung |
Hab und Gut |
Die Wohnsituation und die daraus hervorgehende Enge schlägt sich auf die Stimmung der Familie nieder. Ohne Arbeit und Schulbesuch sitzen alle fast durchgehend zu Hause. Für die Kinder gibt es quasi keine Möglichkeit sich zurückzuziehen und ein bisschen Privatsphäre zu genießen. Auch die kaum vorhandenen sozialen Kontakte in der Stadt machen der Familie zu schaffen. Inzwischen besuchen drei Kinder wieder die Schule und Ferdi und sein Vater bemühen sich darum Arbeit zu finden.
Den Tag der Abschiebung hat die Familie nicht verarbeitet. Viele Gespräche drehen sich um diesen Tag, den die Familie am liebsten vergessen würde. Die Familie will unbedingt zurück nach Deutschland, da sie für sich in Serbien keine Zukunft sehen. Alle bezeichnen Deutschland und ins besonders Augsburg als ihre Heimat. Sie fühlen sich hilflos der aktuellen Situation ausgesetzt, auch die sprachlichen Probleme stellen hauptsächlich für die Kinder ein großes Problem dar. Familie Rama ist weiterhin auf unsere Hilfe angewiesen, um die Situation zu meistern. Sie warten jeden Tag auf Nachrichten aus Deutschland und hoffen auf eine baldige Rückkehr.
Die Familie hat sich sehr über meinen Besuch gefreut und mich sehr herzlich aufgenommen. Wir hatten gemeinsam eine schöne Zeit und sie sind unendlich dankbar, für all die Hilfe die sie erfahren. Bei einem tränenreichen Abschied haben sie mir neben herzlichen Grüßen auch ein großes Dankeschön an alle Helfer, Spender und Unterstützer mitgeschickt!
Dienstag, 1. Dezember 2015
Ausdrücklicher Dank der Familie
1x5 €
1x10€
3x15€
13x20€
5x25€
3x30€
1x40€
17x50€
12xbis 100€
6x100-200€
4x200-300€
1x400€
1x1.100€
Vielen Dank allen SpenderInnen
bisheriger Geldtransfer, 30.11.15: 6.500,- €
Es werden dringend weitere Spenden benötigt. Kosten für Ausweise (300,-€), Holz (600,-€), Gerichtskosten (800,-), Kosten der Abschiebung (~2000,-€), usw.
Hier eine Aufstellung der geleisteten Spendenverwendung:
Hotelkosten 100 €
Fahrtkosten 270 €,
Anzahlung für die Wohnung, 5 Monatsmieten im voraus 1.500 €, Miete 300 € monatlich; Ausstattung, Betten/Sessel 650 €, Schlafsofa 250 € Ofen 600 €, Laminat/Farbe 150 €, Möbel 260 €, Waschmaschine 120 €;
Arztkosten 500 €,
Holz 150 €,
Kleidung 300 €
Lebensunterhalt wöchentlich zwischen 120 und 200 €
Schulsachen (3 Kinder, Schulbücher müssen selbst bezahlt werden) 300 €
Telefon, Post 80 €
...
Gebühren fielen nur zweimal für den Geldtransfer per Western Union an. (90 €)
Das Diakonische Werk stellt ihr Konto kostenlos zur Verfügung. Die Spenden werden nicht für Verwaltungskosten verwendet und das Geld geht komplett an die Familie.
Freitag, 27. November 2015
Großer Artikel in der AZ - Leserbriefe erwünscht
Am gestrigen Freitag hat die Augsburger Allgemeine einen fast ganzseitigen Artikel zu der Abschiebung gebracht. Einen Dank an die Autorin Ute Krogull. Der etwas fragwürdige Kommentar dazu, von einem anderem Autor, kann gerne mit Leserbriefen beantwortet werden.
hier der Artikel
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Ploetzlich-abgeschoben-Freunde-kaempfen-fuer-Fluechtlingsfamilie-id36198887.html
hier der Kommentar
(bild folgt)
Die Mahnwache, die am Ende des Artikels für heute angekündet wurde, wird erst in zwei Wochen stattfinden. Solange wollen wir noch der Ausländerbehörde Zeit geben den Antrag der Familie zu bearbeiten. Außerdem soll dem OB Gribl die Möglichkeit gegeben werden sich umfänglich zu dem Vorfall zu informieren.
hier der Artikel
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Ploetzlich-abgeschoben-Freunde-kaempfen-fuer-Fluechtlingsfamilie-id36198887.html
hier der Kommentar
(bild folgt)
Die Mahnwache, die am Ende des Artikels für heute angekündet wurde, wird erst in zwei Wochen stattfinden. Solange wollen wir noch der Ausländerbehörde Zeit geben den Antrag der Familie zu bearbeiten. Außerdem soll dem OB Gribl die Möglichkeit gegeben werden sich umfänglich zu dem Vorfall zu informieren.
Ein Präzedenzfall – Unangekündigte Abschiebung trotz Bleiberechtsregelung
Pressemitteilung
Vom
Unterstützerkreis der Familie Rama
Ein
Präzedenzfall – Unangekündigte Abschiebung trotz
Bleiberechtsregelung
Am
Donnerstag, 05.11.2015 wurde die 9-köpfige Familie Rama nach fünf
Jahren in Deutschland aus einer Flüchtlingsunterkunft in Augsburg
nach Belgrad abgeschoben. Das zeigt die neue Härte der neuen
deutschen und bayrischen Flüchtlingspolitik. Der Fall der Familie
Rama wird damit entweder zum Präzedenzfall für rücksichtsloses
Durchgreifen gegenüber Schutzsuchenden oder für eine Asylpraxis,
die ein offenes Ohr für die Zivilgesellschaft behält.
Die
beide älteren Kinder Ferdi und Jemila waren einer der sehr seltenen
Fälle für die ein Bleiberecht nach §25a des Aufenthaltsgesetzes
für gut integrierte Jugendliche zugetroffen hätte. Die
Voraussetzungen – der erfolgreiche Besuch einer Schule über einen
Zeitraum von vier Jahren, der Erwerb eines anerkannten
Schulabschlusses und eine nachweislich gute Integration – sind bei
beiden Kindern gegeben. Beide hatten sogar bereits Zusagen für einen
Ausbildungsplatz.
Die
Ausländerbehörde kam den Antrag zuvor und führte die Abschiebung
noch am Tag der Antragsstellung für dieses Bleiberecht durch, ein
Termin der mit derselben Ausländerbehörde vereinbart wurde. Die
Abschiebung ist unmenschlich und macht jahrelange
Integrationsbemühungen der Familie, der Schulen, der Sportvereine
und der vielen Freunde zunichte.
Die
Anteilnahme und Unterstützung für diesen Fall ist enorm. Ohne die
spontane Hilfe eines Unterstützerkreises wäre die Familie kurz vor
Einbruch des Winters völlig auf sich alleine gestellt – ohne
Habseligkeiten, ohne Geld und ohne dringend notwendige medizinische
Versorgung. Das Diakonische Werk hat ein Spendenkonto eingerichtet,
auf dem bislang ausreichend Spenden eingegangen sind um der Familie
für den Winter eine warme Unterkunft zu sichern. Von Seiten der
Schulen, Vereine und kirchlichen Organisationen wurden Stellungnahmen
und Unterstützerbriefe verfasst, die den Kindern allesamt eine
gelungene Integration attestieren. In diesem Fall ehrenamtlich tätige
AnwältInnen konnte bislang erreichen, dass der Bleiberechtsantrag,
entgegen der Regelung des persönlichen Erscheinens, noch
nachgereicht werden konnte. Bislang steht eine Entscheidung
allerdings noch aus.
Roma
sind in Serbien und in vielen anderen, jetzt als sicher eingestuften,
Herkunftsländern mit einer existenzbedrohlichen Lage konfrontiert.
Diskriminierung und Ausgrenzung gehören zu den üblichen Erfahrungen
im Alltag und auch vor Behörden. Darüber berichten regelmäßig
internationale Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Roma
aus diesen Ländern haben also überwiegend gute und nachvollziehbare
Gründe Asyl in Deutschland zu beantragen und zu erhalten. Während
Länder wie Frankreich und Österreich den Roma deutlich häufiger
Schutz gewähren, werden in Deutschland Roma mit der Regelung der
sicheren Herkunftsländer pauschal vom Asyl ausgeschlossen. Hier wie
dort werden sie diskriminiert und marginalisiert.
Die
Abschiebung der Familie Rama verdeutlicht darüber hinaus eine
politische Praxis, die sich dem Schutz von Roma- Familien verweigert,
selbst wenn rechtliche Vorraussetzungen, wie hier der §25a AufenthG
vorliegen.
Wir
sehen nur in einer zeitnahen Wiederreinreise der Familie Rama eine
humane und verantwortbare Lösung. Hier sind nun Oberbürgermeister
Gribl, der Sozialreferent Wurm, die über die Abschiebung informiert
sind, und die Ausländerbehörde der Stadt Augsburg gefragt. Alle
können mit der Rückholung der Familie Rama zeigen, dass jahrelange
Integrationsbemühungen nicht umsonst sind und die Not von
schutzsuchenden Roma von Bedeutung ist.
Dienstag, 24. November 2015
Donnerstag, 19. November 2015
Erfreuliche Neuigkeiten
Die Roma-Familie hat ein Dach überm Kopf!
Sehr wichtig ist, dass die
Augsburger Unterstützergruppe persönlichen Kontakt zur abgeschobenen
Familie in Belgrad hat. Der Kontakt wird über tägliche Telefonate
aufrechterhalten, es gab aber auch schon einen Besuch von Augsburgern
in Serbien.Ein Betrag von 3000 €, der aus einem größeren Vorschuss der
Augsburger Diakonie stammt und von zwei weiteren privaten Spendern,
konnte inzwischen nach Belgrad überwiesen werden. Damit konnte die
Familie Rama die Vorauszahlung von mehreren Monaten Miete für eine
Wohnung leisten. Sie hat diese Wohnung inzwischen bezogen und begonnen,
Möbel und Brennholz anzuschaffen und notwendige Renovierungsarbeiten
vorzunehmen.Spannend wird nun sein, was auf dem Spendenkonto bisher eingegangen
ist. Das soll beim nächsten Unterstützertreffen, das bald vorgesehen
ist, bekannt gegeben werden.
Die Aufenthaltserlaubnis rückt in greifbare Nähe, der Antrag gilt als gestellt
Der Antrag nach Paragraf 25 a
Aufenthaltsgesetz – die neue Bleiberechtsregelung für gut integrierte
Kinder mit mindestens vierjährigem Schulbesuch – müsste nun wohlwollend
und zügig von der Augsburger Ausländerbehörde bearbeitet werden. So
der Wunsch der Unterstützer. Der Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) führt
die harte Linie in der bayerischen Flüchtlingspolitik auf die CSU und
Konsorten zurück und nimmt als zuständiger Referent seine Behörde
natürlich auch in Schutz.
ganzer Artikel auf:
Samstag, 14. November 2015
EIN GANZ MIESES VERBRECHEN oder DIE RATTEN BETRETEN DAS SINKENDE SCHIFF
Von Franz Dobler | 12. November 2015
1 Wenn nicht nur ein paar katholische Laien,
sondern 45 Ordensobere in einem offenen Brief gegen die CSU aufstehen,
kann man davon ausgehen, dass die Lage ernst ist. „Klosteraufstand gegen
Seehofer“ titelt die Süddeutsche Zeitung im Bayernteil vom 12.
November, und zitiert schon im Untertitel den Protest: „Wir fühlen uns
von dem, was die CSU in der Flüchtlingskrise tut und sagt, nicht mehr
repräsentiert.“
„Wir wissen, wie es in den Krisengebieten aussieht. Wir sind als reiches Land gefordert“, sagte Franziskaner-Schwester Mirjam Schambeck, die den Brief mitinitiierte, der Zeitung. Und: Im Brief werde der Ministerpräsident aufgefordert, „sich dafür einzusetzen, dass die Bezeichnung ’sichere Herkunftsländer‘ für die Westbalkanstaaten zurückgenommen werde.“
2 Vor wenigen Tagen wurde in Augsburg eine Roma-Familie unter Bedingungen abgeschoben, die nicht nur die 45 Ordensoberen interessieren dürften...
„Wir wissen, wie es in den Krisengebieten aussieht. Wir sind als reiches Land gefordert“, sagte Franziskaner-Schwester Mirjam Schambeck, die den Brief mitinitiierte, der Zeitung. Und: Im Brief werde der Ministerpräsident aufgefordert, „sich dafür einzusetzen, dass die Bezeichnung ’sichere Herkunftsländer‘ für die Westbalkanstaaten zurückgenommen werde.“
2 Vor wenigen Tagen wurde in Augsburg eine Roma-Familie unter Bedingungen abgeschoben, die nicht nur die 45 Ordensoberen interessieren dürften...
weiterlesen auf:
http://www.franzdobler.de/2015/11/12/ein-ganz-mieses-verbrechen-oder-die-ratten-betreten-das-sinkende-schiff/Freitag, 13. November 2015
Pressemitteilung
Gut integrierte Familie kurz vor Erteilung eines Bleiberechts abgeschoben
Am
Donnerstag, 05.11.2015 wurde die 9-köpfige Familie Rama nach fünf
Jahren in Deutschland aus einer Flüchtlingsunterkunft in Augsburg nach
Belgrad abgeschoben.
Aus unserer Sicht war dies eine unnötige Abschiebung: bei gutem Willen
aller Beteiligten und unter Berücksichtigung der langen Aufenthaltszeit
der Familie hätte es für diese gut integrierte Familie eine humanitäre
Lösung gegeben.
Laut
§25a (Aufenthaltsgewährung bei gut integrierten Jugendlichen) haben die
beiden jugendlichen Kinder, Ferdi und Jemila, Anspruch auf einen
gesicherten Aufenthaltsstatus.
Die Voraussetzungen – der erfolgreiche Besuch einer Schule über einen
Zeitraum von vier Jahren, der Erwerb eines anerkannten Schulabschlusses
und eine nachweislich gute Integration – sind bei beiden Kindern
gegeben. Beide hatten sogar bereits Zusagen für einen
Ausbildungsplatz. Des weiteren wurde im Juli diesen Jahres eine
Petition im bayerischen Landtag eingereicht, deren Entscheidung noch
aussteht.
In
Serbien ist die Familie kurz vor Einbruch des Winters völlig auf sich
alleine gestellt – ohne Habseligkeiten, ohne Geld und ohne dringend
notwendige medizinische
Versorgung. Als Roma-Familie sind sie dort einer Situation der
Marginalisierung, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit ausgesetzt.
Donnerstag, 12. November 2015
Spendenaufruf
Am Donnerstag, 05.11.2015 wurde die 9-köpfige Familie Rama nach fünf Jahren in Deutschland aus einer Flüchtlingsunterkunft in Augsburg nach Belgrad abgeschoben, und damit ihren Freunden und Bekannten entrissen. Die Familie wurde nicht informiert, hatte nur eine knappe Stunde Zeit ihre
Habseligkeiten zusammen zu suchen und steht nun völlig mittellos und ohne Obdach in einem für die Familie unbekanntem Land. Für drei schwer erkrankte Familienmitglieder ist das eine unzumutbare Situation. Das Diakonische Werk Augsburg hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Familie Rama kam vor fünf Jahren nach Augsburg um als Familie gemeinsam ein Leben aufzubauen. Trotz aller Hindernisse haben Sie ihre Chance genutzt. Als Roma waren die Familienmitglieder in ihrem Herkunftsland schwersten Diskriminierungen, Armut und Ausgrenzungen ausgesetzt. In Augsburg hingegen gingen die Kinder zur Schule, lernten Deutsch, spielten im Verein Fußball und machten sich neue Freunde. Der älteste Sohn Ferdi hatte kurz vor der Abschiebung sogar noch das Angebot für zwei Lehrstellen.Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Familie auch mit vielen persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen hatte. Der sechs Monate alte Sohn leidet an einer schweren Atemwegserkrankung, die eine dringende medizinische Behandlung erfordert, seine fünfjährige Schwester Wanessa kämpft mit einer Angststörung und Panikattacken und
Frau Rama ist an Krebs erkrankt. Trotzdem hat die Familie ihren Weg gemeistert. Aus dem Nichts heraus, obwohl eine Petition im bayrischen Landtag noch nicht entschieden war und die Kinder über vier Jahre gut integriert waren, was ihnen einen Aufenthalt nach §25a des Aufenthaltsgesetzes ermöglicht hätte, wurde ihr Leben in Deutschland unterbrochen.
Am Tag der Abschiebung hatte Familie Rama sogar noch einen Termin auf der Ausländerbehörde um den Antrag auf Bleiberecht zu stellen.
Jetzt ist Familie Rama völlig auf sich alleine gestellt. Ohne ihre Habseligkeiten, ohne Geld, ohne dringend notwendige medizinische Versorgung und vor allem ohne die Hilfe von Verwandten und Freunden, wurden sie am Freitag, den 6. November, in Belgrad auf die Straße gesetzt. Kurz vor dem Winter muss die Familie nun eine Bleibe suchen. Das ist für eine große Familie schon schwer genug; für Roma ohne Unterstützung ist das allerdings unmöglich. Fünf Monate im Voraus, das sind etwa 2000,- Euro, muss die Miete bezahlt werden, um eine Chance auf eine Wohnung zu haben. Dazu kommen Heizkosten, - dort wird in der Regel mit teurem Brennholz geheizt-, Kosten für Nahrungsmittel und wintergerechte Kleidung. Besonders wichtig ist auch die medizinische Versorgung der zwei jüngeren Kinder und Frau Rama, die ohne Krankenversicherung für alle Medikamente und Arztbesuche selbst aufkommen müssen.
Deshalb braucht die Familie Rama unsere Unterstützung, um diese schwere Zeit gesund und sicher zu überstehen. Wir bitten daher dringend um Spenden damit die Familie eine warme, saubere Unterkunft findet, ihre kranken Familienmitglieder versorgen und eine Hoffnung auf ein gutes Leben haben kann.
Das Diakonische Werk Augsburg hat hierfür ein Konto zur Verfügung gestellt. Wer die Familie unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden. Danke!
Diakonisches Werk Augsburg e.V.
Kennwort: Familie Rama
Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE95720500000000004200
BIC: AUGSDE77XXX
Wir bedanken uns bei allen SpenderInnen für ihre Unterstützung! Gerne stellen wir Ihnen auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus. Bitte geben Sie hierfür auf dem Überweisungsträger Ihre Postadresse an.
Habseligkeiten zusammen zu suchen und steht nun völlig mittellos und ohne Obdach in einem für die Familie unbekanntem Land. Für drei schwer erkrankte Familienmitglieder ist das eine unzumutbare Situation. Das Diakonische Werk Augsburg hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Familie Rama kam vor fünf Jahren nach Augsburg um als Familie gemeinsam ein Leben aufzubauen. Trotz aller Hindernisse haben Sie ihre Chance genutzt. Als Roma waren die Familienmitglieder in ihrem Herkunftsland schwersten Diskriminierungen, Armut und Ausgrenzungen ausgesetzt. In Augsburg hingegen gingen die Kinder zur Schule, lernten Deutsch, spielten im Verein Fußball und machten sich neue Freunde. Der älteste Sohn Ferdi hatte kurz vor der Abschiebung sogar noch das Angebot für zwei Lehrstellen.Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass die Familie auch mit vielen persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen hatte. Der sechs Monate alte Sohn leidet an einer schweren Atemwegserkrankung, die eine dringende medizinische Behandlung erfordert, seine fünfjährige Schwester Wanessa kämpft mit einer Angststörung und Panikattacken und
Frau Rama ist an Krebs erkrankt. Trotzdem hat die Familie ihren Weg gemeistert. Aus dem Nichts heraus, obwohl eine Petition im bayrischen Landtag noch nicht entschieden war und die Kinder über vier Jahre gut integriert waren, was ihnen einen Aufenthalt nach §25a des Aufenthaltsgesetzes ermöglicht hätte, wurde ihr Leben in Deutschland unterbrochen.
Am Tag der Abschiebung hatte Familie Rama sogar noch einen Termin auf der Ausländerbehörde um den Antrag auf Bleiberecht zu stellen.
Jetzt ist Familie Rama völlig auf sich alleine gestellt. Ohne ihre Habseligkeiten, ohne Geld, ohne dringend notwendige medizinische Versorgung und vor allem ohne die Hilfe von Verwandten und Freunden, wurden sie am Freitag, den 6. November, in Belgrad auf die Straße gesetzt. Kurz vor dem Winter muss die Familie nun eine Bleibe suchen. Das ist für eine große Familie schon schwer genug; für Roma ohne Unterstützung ist das allerdings unmöglich. Fünf Monate im Voraus, das sind etwa 2000,- Euro, muss die Miete bezahlt werden, um eine Chance auf eine Wohnung zu haben. Dazu kommen Heizkosten, - dort wird in der Regel mit teurem Brennholz geheizt-, Kosten für Nahrungsmittel und wintergerechte Kleidung. Besonders wichtig ist auch die medizinische Versorgung der zwei jüngeren Kinder und Frau Rama, die ohne Krankenversicherung für alle Medikamente und Arztbesuche selbst aufkommen müssen.
Deshalb braucht die Familie Rama unsere Unterstützung, um diese schwere Zeit gesund und sicher zu überstehen. Wir bitten daher dringend um Spenden damit die Familie eine warme, saubere Unterkunft findet, ihre kranken Familienmitglieder versorgen und eine Hoffnung auf ein gutes Leben haben kann.
Das Diakonische Werk Augsburg hat hierfür ein Konto zur Verfügung gestellt. Wer die Familie unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden. Danke!
Diakonisches Werk Augsburg e.V.
Kennwort: Familie Rama
Stadtsparkasse Augsburg
IBAN: DE95720500000000004200
BIC: AUGSDE77XXX
Wir bedanken uns bei allen SpenderInnen für ihre Unterstützung! Gerne stellen wir Ihnen auf Wunsch eine Spendenbescheinigung aus. Bitte geben Sie hierfür auf dem Überweisungsträger Ihre Postadresse an.
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