Freitag, 13. November 2015

Pressemitteilung


Gut integrierte Familie kurz vor Erteilung eines Bleiberechts abgeschoben

Am Donnerstag, 05.11.2015 wurde die 9-köpfige Familie Rama nach fünf Jahren in Deutschland aus einer Flüchtlingsunterkunft in Augsburg nach Belgrad abgeschoben. Aus unserer Sicht war dies eine unnötige Abschiebung: bei gutem Willen aller Beteiligten und unter Berücksichtigung der langen Aufenthaltszeit der Familie hätte es für diese gut integrierte Familie eine humanitäre Lösung gegeben.

Laut §25a (Aufenthaltsgewährung bei gut integrierten Jugendlichen) haben die beiden jugendlichen Kinder, Ferdi und Jemila, Anspruch auf einen gesicherten Aufenthaltsstatus. Die Voraussetzungen – der erfolgreiche Besuch einer Schule über einen Zeitraum von vier Jahren, der Erwerb eines anerkannten Schulabschlusses und eine nachweislich gute Integration – sind bei beiden Kindern gegeben. Beide hatten sogar bereits Zusagen für einen Ausbildungsplatz. Des weiteren wurde im Juli diesen Jahres eine Petition im bayerischen Landtag eingereicht, deren Entscheidung noch aussteht.

In Serbien ist die Familie kurz vor Einbruch des Winters völlig auf sich alleine gestellt – ohne Habseligkeiten, ohne Geld und ohne dringend notwendige medizinische Versorgung. Als Roma-Familie sind sie dort einer Situation der Marginalisierung, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit ausgesetzt.

Es liegt nun in der Hand der Stadt Augsburg, den Antrag, der der Ausländerbehörde vorliegt, zügig zu bearbeiten und eine wohlwollende Entscheidung zu treffen.

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